Wie können wir Materialien und Produkte so gestalten, dass sie nicht am Ende ihrer Nutzung im Abfall landen, sondern in neue Wertschöpfung übergehen?
Bei frühsommerlichem Wetter war unser zweiter CSR Circle zu Gast bei der Schüco International KG. Gemeinsam haben wir mit den Nachhaltigkeitsprofessionals aus den Unternehmen der Region über die Chancen und Herausforderungen von Circular Economy diskutiert.
Nach dem Einstieg durch Carline Fedeler, CSRD-Managerin (Schüco) und Dr. Maryna Gulenko, Initatiorin des CSR Circle (Institut für Familienunternehmen der Universität Bielefeld), wurde schnell deutlich: Zirkuläre Wertschöpfung ist kein Zukunftstrend mehr – sie ist Gegenwart und Notwendigkeit zugleich.
Der wissenschaftliche Impulsvortrag kam durch Alexa Böckel (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH). Als Doktorandin im Bereich „Circular Entrepreneurship and Innovation“ und Leiterin der Innovationscommunity MEHRCE (Mehrwegverpackungen in Deutschland) verbindet sie fundierte Wissenschaft mit der Praxis. Dadurch zeigte sie, wie Unternehmen heute schon zirkulär wirtschaften können, beispielsweise durch neue Geschäftsmodelle, intelligente Kooperationen und das konsequente Hinterfragen gewohnter Denkmuster
Anschließend entführte Sebastian Köhne, Project Manager Recycling Sustainability (Schüco), die Teilnehmenden in die Welt der gelebten Kreislaufwirtschaft. Bei einer Führung durch das Schüco Welcome Forum wurde sichtbar, wie Design, Technologie und Nachhaltigkeitsstrategie ineinandergreifen können und dass Circular Economy für Schüco mehr als ein Schlagwort ist: Es ist ein Gestaltungsprinzip
Noch tiefer in die Praxis eingeführt wurden die Teilnehmenden von Ksenija Kadija, Senior Expert Sustainability, und Dr. Fabian Schoden, Expert Sustainability (beide von Schüco). Die Umstellung auf zirkuläre Prozesse ist komplex, bietet aber auch eine enorme Chance für Innovation, Unabhängigkeit und Zukunftssicherheit, beispielsweise durch Cradle-to-Cradle Zertifizierungen, Materialtransparenz oder Rücknahmeprogramme.
In der angeregten und ausführlichen Diskussion wurde immer wieder deutlich, dass viele Geschäftsmodelle noch immer auf lineares Wachstum ausgelegt sind, aber der Innovations- und Nachhaltigkeitsdruck durch veränderte Kundenbedürfnisse oder neue Regulierungen zunimmt. Es ist essenziell heute die Vorteile zu erkennen und mitzunehmen: Attraktivere Produkte, langfristige Bindung der Kundschaft, geringere Abhängigkeit von Ressourcenmärkten oder ganz neue Wertschöpfungspfade